Beiträge

Der brasilianische Schriftsteller wurde 1978 in Rio de Janeiro geboren.

Mehr auf seiner Webseite: http://jpcuenca.com/

Mastroianni. Ein Tag / Roman

Aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Michael Kegler

Als Pedro Cassavas seinen Freund Tomás Anselmo weckt, fragt er ihn, wie viele Minuten es in seinem Leben gab, in denen wirklich etwas passiert sei. Anselmo ist ein ganz normaler Loser und Pedro Cassavas ist ein Möchtegern-Flaneur, -Dandy, -Schriftsteller, der sich über seine eigene Existenz klar werden will.

Kaum 24 Stunden irgendwo in einer Stadt, wo Trugbilder und Inszenierungen miteinander verschmelzen, in jenem trüben Licht der Barbierläden, Karaokebars, Hotelzimmer und Villen, das Tomás Anselmo, Pedro Cassavas, Verônica sowie die „süße Maria“ in Exzess und Verzweiflung durchstreifen. Die Protagonisten machen sich in ihrer exaltierten Selbstdarstellung geradezu lächerlich, sind dennoch stets auf der Suche nach Sinn und Sinnlichkeit, aber auch nach dem perfekten Moment.

João Paulo Cuenca berichtet ironisch und zugleich expressiv vom Lebensgefühl einer Generation, die sich vor Idolen kaum noch retten kann und sich zum Teil untrennbar mit ihnen vermischt.

Der Übersetzer Michael Kegler wurde im Jahre 1967 in Gießen geboren und verbrachte seine Kindheit teilweise in Liberia und Brasilien. Er war als Journalist und Buchhändler tätig. Seit Ende der 1990er-Jahre übersetzt er aus dem Portugiesischen, darunter auch Werke von José Eduardo Agualusa, Luiz Ruffato und Michel Laub.

Das gebundene Buch (ISBN 978-3-940666-43-7) hat 144 Seiten und kostet 16,90 Euro.

Er wurde 1941 in dem kleinen Dorf al Birwe bei Akko in Palästina geboren. Als Siebenjähriger flüchtete er in den Libanon, um erst nach der Gründung des Staates Israel zurückzukehren. In den 1960er-Jahren gelangte er durch seinen Gedichtband „Ölbaumblätter“ zu einer gewissen Berühmtheit. Es kam dann in Israel zu mehreren Inhaftierungen, sodass er 1970 ins Exil ging.

Ab 1987 war er sechs Jahre lang Mitglied im Palästinensischen Nationalrat. Darwish galt als herausragender Dichter der arabischen Welt und zugleich als die „poetische Stimme des palästinensischen Volkes“. Seine Werke wurden in über 35 Sprachen übersetzt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Ramallah und Amman. Im Jahre 2008 verstarb er in Houston/Texas.

Nur wenige Wochen vor seinem Tod veröffentlichte Mahmoud Darwish das lange Gedicht „Der Würfelspieler“ in der Zeitung Al-Quds al-arabi, die in London erschien. Schon die ersten Verse sind von einer schonungslosen Selbstbefragung geprägt, die gerade für sein Spätwerk so typisch ist.

Dasein und Leben degradieren bei ihm zu einem reinen Spiel des Zufalls, das stets von der Gegenwart des Todes beherrscht wird. Und dennoch geht die Suche nach der verlorenen Heimat immer weiter.

Aus dem Arabischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen wurde der 92 Seiten starke gebundene Gedichtband (ISBN 978-3-940666-08-6) von Adel Karasholi.

Er wurde 1957 im südafrikanischen Pretoria geboren und studierte an der „University of the Witwatersrand“ englische und afrikaanische Literatur. Seit Anfang der 1970er-Jahre lebt Vladislavić in Johannesburg. Als freier Schriftsteller und Lektor ist er seit 1989 tätig. Seine vielseitige Arbeit umfasst:

  • Zeitgenössische Kunst und Architektur
  • Texte für Bücher der Fotografen Roger Palmer und David Goldblatt
  • Erzählungen, Essays und Romane

Im Jahre 2015 erhielt er zum Beispiel den Windham-Campbell-Preis, der mit 150.000 $ dotiert war.

Roman mit einem Vorwort von Teju Cole

Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Brückner

Neville Lister begleitet einen Tag lang den berühmten Fotograf Saul Auerbach, um etwas von ihm zu lernen. Auf einem Hügel über Johannesburg entscheiden sie sich für drei Häuser, die sie auf ihrer Suche nach einer Geschichte aufsuchen wollen.

Wegen der abendlich schwindenden Lichtverhältnisse schaffen sie aber nur zwei Porträts. Einige Jahre später sucht Lister allein das dritte Haus auf. Inzwischen wurde die Apartheid in Südafrika überwunden und Johannesburg hat sich sehr verändert.

„Double Negative“ gilt als subtiles Triptychon, welches Neville Listers Leben während der südafrikanischen Revolution einfängt. Dabei berichtet Ivan Vladislavić sehr genau über die ihn umgebende Wirklichkeit und weiß sprachliche Eleganz und poetische Bilder in Szene zu setzen. Es ist eine großartige Charakterstudie während der Phase der Post-Apartheid.

Der Übersetzer Thomas Brückner wurde 1957 geboren und studierte Literaturwissenschaften und Afrikanistik. Er hat auch Werke von Meja Mwangi, Ngugi wa Thiong’o und Helon Habila ins Deutsche übersetzt und lebt heute in Leipzig.

Die Übersetzung wurde teilweise durch Mittel des AA via Litprom („Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V.“) finanziert.