Er wurde 1941 in dem kleinen Dorf al Birwe bei Akko in Palästina geboren. Als Siebenjähriger flüchtete er in den Libanon, um erst nach der Gründung des Staates Israel zurückzukehren. In den 1960er-Jahren gelangte er durch seinen Gedichtband „Ölbaumblätter“ zu einer gewissen Berühmtheit. Es kam dann in Israel zu mehreren Inhaftierungen, sodass er 1970 ins Exil ging.

Ab 1987 war er sechs Jahre lang Mitglied im Palästinensischen Nationalrat. Darwish galt als herausragender Dichter der arabischen Welt und zugleich als die „poetische Stimme des palästinensischen Volkes“. Seine Werke wurden in über 35 Sprachen übersetzt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Ramallah und Amman. Im Jahre 2008 verstarb er in Houston/Texas.

Nur wenige Wochen vor seinem Tod veröffentlichte Mahmoud Darwish das lange Gedicht „Der Würfelspieler“ in der Zeitung Al-Quds al-arabi, die in London erschien. Schon die ersten Verse sind von einer schonungslosen Selbstbefragung geprägt, die gerade für sein Spätwerk so typisch ist.

Dasein und Leben degradieren bei ihm zu einem reinen Spiel des Zufalls, das stets von der Gegenwart des Todes beherrscht wird. Und dennoch geht die Suche nach der verlorenen Heimat immer weiter.

Aus dem Arabischen übersetzt und mit einem Vorwort versehen wurde der 92 Seiten starke gebundene Gedichtband (ISBN 978-3-940666-08-6) von Adel Karasholi.